Holzbronn
Xanderklinge und Fledermauspfad
Übersicht
Kleine Schwarzwaldschluchten prägen diese Tour im Nagoldtal. Ein Highlight ist sicherlich die Xanderklinge in der wir teilweise weglos über Stock und Stein und sogar durch den Bachlauf hindurch zu einem versteckten Wasserfall gelangen.
Bis vor kurzem war diese wilde Waldschlucht noch ein absoluter Geheimtipp. Seitdem sie aber Teil der Augenblickrunde Calw-Holzbronn wurde, erfreut sich dieser Wegabschnitt allgemeiner Beliebtheit. Der Corona Sommer tat ein Übriges und führte teilweise zu einer problematische Überfüllung.
Dennoch: wer den Sonntag meidet, der findet hier nach wie vor ein großartiges Stückchen Schwarzwald, denn diese Runde bietet viel mehr als "nur" die Xanderklinge: Hinzu kommt nämlich der Bonus, dass unsere Wanderung noch einen Bogen zum Silberbergwerk Hella-Glück-Stollen schlägt und wir dort am Fledermauspfad eine weitere idyllische Waldschlucht finden. Auch die im Wald versteckte Burg Waldeck ist ein mystischer Ort zum Verweilen.
Während die Schluchten vor allem bei Nässe Konzentration und Trittsicherheit erfordern, klingt der Alpine Weg beim Abstieg ins Nagoldtal aufregender als er in Wirklichkeit ist: außer einer Leiter, die wir hinab klettern dürfen, gibt es hier kein alpines Nervenkitzel. Landschaftlich ist dieser Abschnitt aber trotzdem grandios. Es macht einfach Spaß auf diesem schmalen Waldpfad ins Nagoldtal hinab zu wandeln.
Bitte die Xanderklinge nur bis zu dem Wasserfall betreten.
Oberhalb des Wasserfalls ist die Schlucht ein Biotop und steht unter Naturschutz.
Bitte helft mit, dass der untere Teil der Xanderklinge auch weiterhin für uns Wanderer zugänglich bleibt und hinterlasst keine Spuren.
Vorsicht: Gerade an schönen Sommerwochenenden herrscht in der Xanderklinge ein heftiges Gedränge. Da empfiehlt es sich über die offizielle Strecke der Augenblickrunde am nördlichen Hang der Schlucht auszuweichen (siehe Wegbeschreibung unten). Das Parken in Holzbronn ist oft ebenfalls problematisch.
Fact Sheet: Xanderklinge
Ausgangspunkt
Mit dem Auto:
Holzbronn, Waldparkplatz Bildhaus
N 48.669018, E 8.753982
Google Maps OpenStreetmap
Alternativ kann auch am Silberbergwerk von Neubulach geparkt werden.
Mit ÖPNV:
Haltestelle Bad Teinach - Bahnhof an der Kulturbahn von Pforzheim nach Horb
Tourencharakter
Naturpfade und Schotterwege im schattigen Wald.
In der Xanderklinge und am Fledermauspfad ist unbedingt gutes Schuhwerk und absolute Trittsicherheit erforderlich. Vorsicht insbesondere bei Nässe und Regen: Unfallgefahr!
Varianten
Der Bogen über den Bahnhof von Bad Teinach lässt sich kurz nach dem dem Alpinen Weg über Totenweg - Waldecker Hof - Burg Waldeck abkürzen (über die ausgeschilderte Strecke der Augenblickrunde).
Streckenprofil
Länge: 15,5 km
Höhenunterschied: 490 m
Gehzeiten: 4 - 5 Stunden
Der GPX Track ist ein externer Inhalt, der auf Github.com bereitgestellt ist:
Verwendete Kartendaten: Openstreetmap, Copyright OpenStreetMap-Mitwirkende, Creative-Commons Lizenz CC BY-SA
Karten Symbole: Mapsmarker / Nicolas Mollet, Creative-Commons Lizenz CC BY-SA 3.0
Kartenlayout (Theme): Elevate, Elegant, Elements & Elevelo von Tobias Kühn, Creative-Commons Lizenz CC BY-NC-SA 3.0
Route
Vom Parkplatz Bildhaus folgen wir auf Schotterwegen der markierten Augenblickrunde und der blauen Raute. Nach einem großen Bauernhof auf der rechten Seite biegen wir nach links ab. Schon bald geht es steil bergab auf dem Alpinen Pfad, bei dem wir sogar eine Leiter überwinden dürfen.
Im Talboden angelangt führt die blaue Raute durch eine düstere Unterführung unter der Bahnlinie durch und zum Bahnhof von Bad Teinach. Wer mit der Bahn anreist, kann hier ganz elegant diese Wanderung beginnen. Wir überqueren die Nagold, folgen der Strasse nach Neubulach am E-Wer vorbei. Am Ortsende führt nach links ein versteckter Pfad bergauf.
Am nächsten Schotterweg biegen wir links ab. Nach ca 2 km folgt eine scharfe Rechtskurve. Hier können wir nach links einen lohnenden Abstecher zur Burg Waldeck anhängen: Die Burg erreichen wir über den Rastplatz Geigerles Lotterbett und einen schmalen Pfad zwischen wilden Feldblöcken.
Ob mit oder ohne Abstecher: Schlussendlich steigen wir von besagter Rechtskurve zum Rastplatz Wasen hinauf.
Von dem Rastplatz folgen wir auf Forstwegen dem Waldrand in einem weiten Bogen bis ein kleiner Pfad zum Silberbergwerk Hella-Glück-Stollen hinunter führt.
Vom Bergwerk steigen wir noch weiter ab bis zum (ausgeschilderten) Pochwerk. Wir sind nun in der idyllischen Waldschlucht des Ziegelbachs und suchen uns einen Weg stromab, wobei wir mehrmals den Bach durchqueren müssen. Dieser Abschnitt ist als Fledermauspfad ausgeschildert, allerdings laufen wir diesen in umgekehrter Richtung!
Der Pfad durch diese Schlucht mündet in einen Schotterweg der uns nach Seitzental und zur Talmühle führt. Dort stoßen wir wieder auf die Augenblickrunde. Wir überqueren die Bundestrasse und die Eisenbahnlinie. Der Bahnübergang für Fußgänger befindet sich links (also nördlich) von der stillgelegten Bahnhaltestelle Talmühle. Nach dem Bahnübergang folgen wir der Bahnstrecke nach Norden und erreichen schon bald die Xanderklinge.
In der Schlucht gibt es 2 Optionen:
- Die offizielle Augenblickrunde überquert den Bachlauf am unteren Ende der Schlucht und führt danach leicht oberhalb der Xanderklinge am nördlichen Hang entlang bergauf (gelbe Raute).
- Alternative kann man in der Xanderklinge durch das Bachbett hindurch bis zu einem hübschen Wasserfall kraxeln, der dann aber den Weiterweg versperrt. An der Strecke befinden sich mehre Infotafeln. Von dem Endpunkt geht es wieder ein kleines Stückchen den gleichen Weg zurück und dann auf einem sehr steilen Steig nach Norden hinauf bis man wieder auf die reguläre Augenblickrunde stößt. Für diese Variante ist absolute Trittsicherheit notwendig. Es geht weglos durch das Bachbett. Bitte unbedingt an dem ersten Wasserfall umkehren und nicht das oberhalb davon gelegene Naturschutzgebiet betreten.
Die ausgeschilderte Augenblickrunde führt auf guten Pfaden sicher bis nach Holzbronn hinauf. Von dort führt unsere Wanderung durch Wiesen bis zum Wanderparkplatz Bildhaus zurück.
Nützliche Infos
Kulinarisches (Werbung!)
- In Holzbronn befindet sich das urige Krabbanest mit exzellenter schwäbischer Küche und einem außergewöhnlich urigen Ambiente. Reservierung empfehlenswert.
- Stollenklause beim Silberbergwerk
- Talmühle im Seitzental mit kleinem Biergarten
Sehenswert
- Die Besichtigung vom Silberbergwerk Neubulach lohnt sich unbedingt. Die normale Führung durch den Hella-Glück-Stollens ist ohne Reservierung während der Öffnungszeiten möglich. Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Begehung der unteren Stollen. Für diese abenteuerliche geologische Führung mit Stirnlampe und Gummistiefel ist eine Voranmeldung erforderlich.